Fred Fuchß pulverisiert beim Saison-Höhepunkt seine Bestzeit

Mit einem Athleten und einem Betreuer zählten wir wohl zu den kleinsten Teams bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Wattenscheider Lohrheide-Stadion. Aber wie bereits im vergangenen Jahr galt: Bange machen gilt nicht. Auch wenn das nicht immer ganz einfach ist, sieht man die Teams aus Berlin, Dresden und Köln neben sich mit eigenen Vereinszelten und eigenem Physiotherapeuten.

Schon beim Betreten des Lohrheide-Stadions spürte man die spannungsgeladene Atmosphäre. Hier waren die besten Athleten und Athletinnen der Altersklasse U18 und U20 auf dem Sprung in die Aktivenklasse vertreten. Die jugendliche Leichtigkeit aus dem vergangenen Jahr ist Vergangenheit.

Für Fred galt es, all das nicht an sich heranzulassen. Als 24. von 30 Teilnehmern bei den U18 gemeldet, konnte er nichts verlieren, sondern nur gewinnen. Aus vier Vorläufen konnten sich nur die jeweiligen Sieger und die vier Zeitschnellsten für das Finale qualifizieren. Zog man in Betracht, dass in der U18 zwei Jahrgänge miteinander starten und gewertet werden und Fred dem jüngeren Jahrgang angehört, war ein Finaleinzug fast unmöglich. Viele aus dem Jahrgang 2008 waren mit Zeiten von 1:55,xx Minuten angereist, Fred hatte zu diesem Zeitpunkt 1:58,08 Minuten auf dem Konto.

Im zweiten Vorlauf, als einziger des jüngeren Jahrgangs, auf Bahn 5 startend, konnte die Renneinstellung nur lauten: mitgehen, soweit die Kräfte reichen, und schauen, was passiert. Zu Beginn des Rennens, noch vom hohen Anfangstempo überrascht, gelang es Fred, nach den ersten 200 Metern die Lücke zu schließen. Mit der schnellsten jemals von ihm gelaufenen ersten Runde war klar, dass es auf eine tolle Zeit hinauslaufen würde. Ein Einbrechen war keine Option.

Auf der Zielgeraden gelang es ihm, den vor ihm laufenden noch zu überholen und nur knapp an Position 4 zu scheitern. Aber die Endzeit von 1:56,66 Minuten war unfassbar gut! Sie reichte am Ende für Platz 12 im Endklassement. In seinem Jahrgang wäre er jedoch Zweiter gewesen. In der aktuellen deutschen Bestenliste der U18 steht er auf Position 16, aber auch hier ist er zweitschnellster seines Jahrgangs.

Auch wenn es in diesem Jahr nicht für das Podest gereicht hat, kann sich die Konkurrenz im nächsten Jahr darauf einstellen, dass der Weg zur Medaille nur über Fred führt.

Fred hat in diesem Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass Wille, Disziplin und Mut zum Erfolg führen – unabhängig von der Größe des Heimatvereins.

Gratulation an Fred Fuchß und seine Trainerin Anke Höpfer, die ein aufs andere Mal dafür sorgen, dass wir baff sind, was für Leistungen hier herausspringen!

Bilder/Bericht: Anke Höpfer